Der Tod in Venedig und andere Erzählungen
Von Thomas Mann
Der nicht mehr junge Schriftsteller Gustav Aschenbach - mit den Gesichtszügen Gustav Mahlers - entdeckt für sich am Lido des schwülwarmen Venedig die Gestalt des apollinisch schönen Knaben Tadzio und strebt in seinen Gedanken zu ihm, steigert sich in eine unerfüllbare Liebe und verspielt damit, nach einem Wort von Heinrich Mann, »was ihm das wünschenswerteste schien«.
Ohne seine eigene Intention zu verbergen, erklärte Thomas Mann später (1920 an Carl Maria Weber) Gustav Aschenbachs Sehnen nach Tadzio: » Es ist das Problem der Schönheit , daß der Geist das Leben, das Leben aber den Geist als ›Schönheitl‹ empfindet«. denn »der Geist, welcher liebt, ist nicht fanatisch... er wirbt, und sein Werben ist erotische Ironie...« Er wollte seine Novelle verstanden wissen als »Übersetzung eines schönsten Liebesgedichtes der Welt ins Kritisch-Prosaische, des Gedichtes, dessen Schlußstrophe beginnt: ›Wer das Tiefste gedacht , liebt das Lebendigste .‹« (Hölderlin, ›Sokrates und Alkibiades‹)
Novellen und Erzählungen begleiten das Schaffen Thomas Manns von den ersten Anfängen an. Ob er nun im 'Tod in Venedig' eine moderne Variation des ewigen Themas des platonischen Eros gibt; ob er den Leser mit den 'Vertauschten Köpfen' in die indische Märchenwelt oder mit dem 'Gesetz' in die Zeit des Propheten Moses führt; ob er in 'Schwere Stunde' ein knappes Portrait Schillers zeichnet, in 'Gladius Dei' die Atmosphäre Münchens um die Jahrhundertwende beschwört oder im 'Tristan' von dem wunderlichen Schriftsteller Detlev Spinell erzählt: "Immer ist er mittendrin ganz und gar, und seine leidenschaftliche Versenkung in den Vorgang, die Person, die Seelenlage, sie zieht uns hinein und läßt uns nicht los." (Erich Kahler)
Also available in English.
Paperback
325 pages
Text in German
Fischer Verlag, 1995
Originally Published in 1965
4.7 x 0.8 x 7.5 inches
ISBN 9783596200542
Fiction, Short Stories